Monday, 10. September 2007

Sonntagsaktivitaeten

Letzten Sonntag waren wir also bei der Gedenkveranstaltung fuer Mutter Teresa – und das ging, sicherlich ihren Grundsaetzen entsprechend, sehr frueh los: der Gottesdienst war um halb 8 in der katholischen Kathedrale in der Innenstadt. Die Kirche ist fuer meinen Geschmack ein wenig kitschig, aber im Vergleich zu den aethiopisch orthodoxen Kirchen wohl noch recht schlicht.
Der Gottesdienst war sehr schoen, wenn auch sehr lang und die Kniebaenke sehr sehr hart. Es wurde gesungen, unter anderem von einem Kinderchor, wie man sich das so vorstellt. Die Jungs alle in niedlichen traditionellen Shirts und Hosen, die Maedchen mit Haarschmuck usw., ich habs auf Video aufgenommen.
Im Anschluss gab es in einer der Schulhallen der Kathedrale Fruehstueck fuer Alle. Zwar war ich nicht die einzige Weisse dort, und auch die hohen Kirchenvertreter assen, aber ich kam mir dennoch etwa seltsam vor von den Schwestern Essen anzunehmen.
Eine kleine Ausstellung zu Mutter Teresas Leben und Wirken gab es auch, wie hier so oft zweisprachig (Englisch und Amharisch), wobei ich mich frage, was mit den Aethiopiern ist, die kein Amharisch sprechen? Das mit dem ethno-Foederalismus ist gar nicht so leicht, und gerade in der Hauptstadt wuerde man ja erwarten, dass auch andere wichtige Sprachen wie Oromo (die gesamte Umgebung von Addis wird von dieser ethnischen Gruppe bewohnt) finden wuerde, aber Amharisch dominiert hier alles.
Weil noch Zeit bis zum Theaterstueck am Nachmittag war, sind wir in das Addis Ababa Museum gegangen – schon der Reisefuehrer preist es als eines der schmuddeligsten an. Es hat tatsaechlich den Charme eines alten Gutshauses das mit ein paar Erinnerungsstuecken und Fotos dekoriert wurde.
Die Waerter an der City Hall wollten mich erst nicht hereinlassen, obwohl ich bis heute nicht so recht weiss warum, schliesslich wurden meine Schwiegereltern ja auch rein gelassen. Sr. Benedikta stand aber auch an der Tuer und erkannt mich – sie hatte mich ja auch schon in der Kirche gesehen, und so viele blonde Frauen gibt’s hier dann doch nicht. Aber bei den Missionaries of Charity gibt es deutsche Volontarees, wenn ich mal Heimweh hab und deutsch sprechen will...
Bis dann das Stueck anfing verging noch so einige Zeit, in der Leute umgesetzt und wieder zurueck gesetzt wurden. Es folgten die obligatorischen Ansprachen, wie das bei so Gedenkfeiern halt ist. Zu Beginn gab es Musik und Tanz, der recht ballethaft war. Das gesamte Theaterstueck wurde von Kindern und Jugendlichen aus den 17 MC Haeusern in Aethiopien aufgefuehrt. Zwar war alles auf Amharisch, aber dennoch hab ich doch so einiges verstehen koennen: es ging vor allem um Mutter Teresa und ihre Arbeit bis zu ihrem Tod (das war sehr bewegend) und Prinzipien der Naechstenliebe und Verantwortung fuer unsere Naechsten. Insgesamt sehr „touching“, ich musste doch die eine oder andere Traene verdruecken, die Kinder haben das wirklich sehr gut gemacht, beeindruckend. Im Publikum sass ja leider nur ausgewaehltes Publikum: Vertreter von Kirchen, Politik und Hilforganisationen, Schwestern und Leute aus dem MC Haeusern. Wir waren da leider eher die Ausnahme – gerade die Aethiopier aus der (duennen) Mittelschicht sollten mehr darueber wissen und auch Verwantwortung fuer ihre Mitmenschen uebernehmen. Immerhin wurden hier schon einige Flyer die Sr. Benedikta uns gegeben hatte in der Nachbarschaft verteilt und stiessen auf Interesse und die Bereitschaft zu helfen.


(die Verbindung ist heute extrem langsam, Bilder werden nachgeliefert)

. Uni-campus Institut of Ethiopian Studies

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neid?

Ich beschwere mich zwar immer, wie kalt es doch hier ist, aber immerhin ist es warm genug um euch mal ein wenig neidisch zu machen (siehe die Palmen). Seit einer Woche verbringe ich nun meine Tage in dem ehemaligen Palast von Haile Selassie I, der seit den 60ern von der Universitaet genutzt wird (der Kaiser war derweil umgezogen und hatte das gesamte Gelaende der Uni ueberlassen). Hier befindet sich heute neben dem (sehenswerten, aber nicht mit Berlin zu vergleichenden) ethnologischen Museum das Institut of Ethiopian Studies und dessen Bibliothek. Und in diesem alten Gemaeur, das in den ehemaligen Gemaechern des Kaisers immerhin einen Kamin hat (und eine Ankleide die dreimal so gross ist (ungelogen!) wie mein Zimmer hier) ist es wirklich recht kalt. Die Angestellten dort (nicht vergessen, es ist das Institut of Ethiopian Studies, deshalb sollte man besser Amharisch sprechen wenn man dort kommunizieren moechte) tragen auch immer Winterkleidung mit dicken Schals usw. Ich fuer meinen Teil habe jetzt (trotz der Wollstulpen) eine Erkaeltung.


Das Raetsel mit dem Telefon in nun auch geklaert:

0025 1 911 43 88 95
Vom Ausland aus muss man halt noch eine 1 extra dazu waehlen. Sonst einfach, am Besten abends, 0025 111 646 40 72 versuchen, das ist die Festnetznummer.

Die Jule

juhuhu

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