Tuesday, 18. September 2007

Sieben Jahre juenger

Sieben Jahre jünger

Ich werde zwar gern auf 30 geschätzt, sie wie heute von einem 19jährigen Journalismus Studenten, aber hier bin ich eigentlich erst 20, wir schreiben seit Mittwoch das Jahr 2000!
Viele Äthiopier glauben daher, ich sei eine der Milleniums-Touristen, von denen es angeblich so viele geben soll. Aber wie habe ich denn meine zweite Milleniums-Party verbracht? Tja, nicht viel rühmlicher als die erste, bloss mit weniger Gin und es war auch nicht ganz so kalt. Ein Feuer wurde dennoch angezündet, zusammen mit den Nachbarn vorm Haus. Das ist so Tradition, und eigentlich auch nur eine kleine Form der auf den großen Plätzen zu solchen Feierlichkeiten entzündeten Feuer. Dann kamen noch ein paar Kinder vorbei die ums Feuer tanzten (ja, das hört sich klischeehaft an, war aber so) und sangen.
Mit Unterbrechung durch einige (sonst eher seltene) Stromausfälle habe ich dann das äthiopische Fernsehprogramm geschaut: es gab Übertragungen von drei Feiern, die entweder unverschämt hohe Eintrittspreise oder einen irgendwie wichtigen Status gefordert haben. Und da ich weder das eine noch das andere zu bieten habe oder zu zahlen bereit bin, blieb ich dann zu Hause und sah die Black Eyed Peas und äthiopische Künstler deren Namen ich leider nicht kenne. Auch im Radio werden Titel und Interpret nämlich gern verschwiegen. Woher wissen denn die Leute dann was sie kaufen sollen? Aber vielleicht ist das auch der Grund, warum die Musik-verkaufenden Buden immer die gesamte Nachbarschaft beschallen: wenn dann das Lied gespielt wird dass man toll findet, kann man schnell hinhechten.
Am Dienstag wurde auch verkündet, dass der Rest der nun Feiertag sei. Gut zu wissen. Und weil am Mittwoch trotz des Feiertages ja ein Fastentag ist, hatten die sich seit Dienstag in der Stadt versammelnden Schafe (bäg) noch einen Tag Schohnfrist, bevor am Donnerstag dann statt der Schafe deren Fälle in der Stadt auf kleinen Haufen gesammelt wurden und die Hunde mit den Schafsköpfen spielten.
Mittwoch und Freitag habe ich zu meinen Lieblingstagen erklärt, da gibt es auch in der Uni veganes (!) Essen – an Fastentagen werden von orthodoxen Christen keinerlei tierische Produkte verzehrt. Aber zu all dem hat ja nun auch der Ramadan begonnen.

Von meiner Erkältung, Tropenkrankheit Nummer zwei, habe ich mich ganz gut erholt, auch wenn die Luft hier in Addis dank der vielen viel zu alten Dieselfahrzeuge nicht gerade ein Luftkurort ist.
Ich freue mich im Übrigen auch über Kommentare.
Markus (guest) - 19. Sep, 18:42

Back to Future? Und wer hat schon eine zweite Chance auf eine Jahrtausendwende...

Der Dieselqualm der ollen Kisten ist bei weitem nicht so schädlich wie die Partikel eines TDI. Nur schwärzer.

Ja, und gleich zweifach sieben Jahre zurückversetzt werden verleiht dem Ganzen dann doch Glaubwürdigkeit.

Jule (guest) - 20. Sep, 16:00

jaja, machdichruhig ueber mich lustig! Ich schreibe ja (arg) mit Word vor, und das Mailprogramm uebermittelt nicht immer alles

Wie gehts denn bei dir? Schreib mal, am besten an juditprigge@yahoo.de, web.de ist a.... lahm, sehr nervig

Die Jule

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